Die Mauer zu Mexiko wird ..... PINK!
Donald Trump kündigte
es in seinem Wahlkampf an: Falls er der nächste Präsident der Vereinigten
Staaten werden würde, ließe er eine Mauer zu Mexiko bauen. Sie werde
unüberwindbar und gewaltig sein. Bekanntermaßen hat dieses absurde
Wahlkampfversprechen die Amerikaner nicht davon abgehalten, ihn zu wählen. Im
Gegenteil – die Trump-Anhänger fanden den Plan großartig und die Idee, die
Mexikaner auch noch selbst für die Mauer zahlen zu lassen, geradezu genial. Die
mexikanische Regierung zeigte sich fassungslos - und die Beziehung der beiden
Länder befindet sich an einem Tiefpunkt.
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Dass Humor manchmal der einzig gute Weg
ist, den Schrecklichkeiten der Welt zu begegnen, hat das „Estudio 3.14“ sehr
schön gezeigt. Das Designbüro aus dem mexikanischen Guadelajara hat in
Zusammenarbeit mit Prof. Hassanaly Ladha von der University of Connecticut einen
großartig ironischen Entwurf für die Grenzmauer zwischen Mexiko und den USA
vorgelegt. Als Hommage an den mexikanischen Pritzker-Preisträger Luis Barragán
soll die etwa 3.200 Kilometer lange Mauer rosa sein. Im Innern der Mauer soll
sich ein Gefängnis befinden, das genug Platz bietet für die 11 Millionen
illegalen Einwanderer, die Donald Trump so schnell wie möglich ausweisen
möchte. Hier können sie erfasst, indoktriniert, abgeurteilt und dann deportiert
werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit, wäre es sinnvoll, wenn die Gefangenen auch
gleich für die Instandhaltung der Mauer sorgen. Das wäre zumindest kostensparend.
Außerdem soll sich in der „Mehrzweckmauer“ auch eine Shoppingmall befinden –
selbstverständlich gut zugänglich für US-Amerikaner. Nein, bei diesem
Großprojekt soll sich niemand ausgeschlossen fühlen. Und Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
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U_CODE - Bürgerbeteiligung für Großprojekte
Auch wenn es sich nicht um eine riesige Mauer zum Nachbarland handelt,
sind bauliche Großprojekte alles andere als beliebt bei der Bevölkerung.
Stuttgart 21, die Elbphilharmonie in
Hamburg, die Dresdner Waldschlösschen Brücke, aber auch europäische
Bauprojekte, haben den Unmut der Bürger herausgefordert. Das liegt
daran, dass diese Projekte
oft als zu wenig transparent, zu gigantisch und vor allem zu teuer
empfunden
werden. Zudem prallen unterschiedliche Interessen von Anwohnern,
Politkern,
Umweltschützern und Wirtschaftsvertretern aufeinander. Heftige Proteste
wie in
Stuttgart, Klagen und Verzögerungen sind dann oft die Folge. Sicher
könnte so
manche Eskalation vermieden werden, würde man die Öffentlichkeit von
Anfang an mehr
einbeziehen.
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Theoretisch kann zwar schon jetzt jeder
Bürger die Baupläne öffentlicher Projekte einsehen. Aber wer tut das schon? Und
wenn doch, versteht ein Laie die komplizierten Pläne und kann sich daraufhin
eine Meinung bilden? Eher nicht. Es gibt auch Webportale zur E-Partizipation,
die bereits eingesetzt werden. Allerdings beschränken diese sich häufig auf das
Einsammeln von Feedback. Ein Dialog ist nicht möglich.
Genau hier setzt ein europaweites Forschungsprojekt
unter Federführung des TU Dresden WISSENSARCHITEKTUR Laboratory of Knowledge
Architecture (Prof. Dr.-Ing. Jörg Rainer Noennig) an: Es will Methoden und
Prozesse entwickeln, die eine Einbeziehung der Öffentlichkeit nicht nur
ermöglichen, sondern auch fördern. Das Ziel von U_CODE – Urban Collective
Design Environment – ist es, einen virtuellen Raum zu schaffen, in dem sich
Bauherren, Planungsexperten, Architekten und Bevölkerung austauschen. Jeder
soll so die Möglichkeit bekommen, seine Ideen einzubringen und die Vorschläge
anderer zu diskutieren. Im Idealfall lassen sich daraus Pläne entwickeln, die
auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens fußen.
Doch wie kann
das konkret gelingen? Mit
Hilfe von Augmented und Virtual Reality – bisher eher bekannt von
Spielkonsolen
und nun auf den BIM-Kontext angewandt - können interessierte Bürger ein
zukünftiges Bauwerk virtuell begehen und sich quasi vor Ort eine Meinung
bilden. Die Technik dafür ist bezahlbar, massentauglich und vor allem,
durch
ihre Anschaulichkeit und intuitiven Interaktionsmöglichkeiten, wie
geschaffen
für den Dialog zwischen Öffentlichkeit und Experten. Damit sich
die Bürger nicht in hochkomplexen BIM-Modellen verlieren, werden
„Moderierte Modelle“ (MoM) erstellt. Sie verfügen nur über
Informationen, die
für den Bürger relevant sind. |
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Insgesamt umfasst das U_CODE Projekt
drei Entwicklungsräume. Da ist der „Professional Project Space“, in dem die
Experten arbeiten. Projekträume für professionelle Planer werden schon länger
genutzt. Aber mit dem „Public Project Playground“ und den „Co-Design Space“ hat
U_CODE zwei Schlüsselinnovationen für die Bürgerbeteiligung geschaffen. Im
„Public Project Playground“ bekommt die Öffentlichkeit erstmals die Möglichkeit
sich an einem planerischen Prozess direkt zu beteiligen. Hier können Bürger
schon in frühen Projektphasen ihre Ideen und Meinungen einbringen. Damit möglichst
viele „citizen experts“ mitmachen, soll es in diesem Bereich spielerisch und
intuitiv zugehen – das Engagement soll Spaß machen. Wichtig
dabei ist, dass die
Kommunikation keine Einbahnstraße ist. Aber es kann auch nicht jeder
einzelne
Vorschlag individuell bearbeitet und berücksichtigt werden. Deshalb wird
es darum gehen, Meinungstendenzen, Problempunkte und
Informationsdefizite zu erkennen.
Dafür wird U_CODE die sogenannte Sentiment Analysis nutzen. Sie kann
Texte und
Schlüsselwörter aus sozialen Netzwerken und von U_CODE analysieren. So
erhält
man Informationen darüber, an welcher Stelle die Öffentlichkeit
reagiert. Damit
dieser Prozess transparent bleibt, steht ein Bild der Stimmungslage, in
Form einer
Rhizomdarstellung, allen zur Verfügung. Nachdem die Planung im „Public Project
Playground“ abgeschlossen ist, kommt der „Co-Design Space“ zum Einsatz. Er ist
ein weitere Innovation, ein Entwurfsraum, der eine kollektive Herangehensweise
an das Planen fördert. Hier können Fachleute, wie Architekten, Stadtplaner und
Projektentwickler, verschiedene Methoden des Co-Designs anwenden. U-CODE könnte also dazu beitragen
Lösungen für Bauprojekte zu finden, die von der breiten Masse getragen werden.
Das würde in der Folge weniger Verzögerung bedeuten, denn Baustopps durch
Bürgerproteste und Verzögerte Genehmigungsverfahren würden minimiert werden.
Im März 2019 endet die
Entwicklungsphase und der Prototyp des Projekts soll an einem realen Bauprojekt
getestet werden.
Mehr Infos unter www.u-code.eu
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